
Normalerweise müsste ich jetzt ja vor dem Fernseher hocken und schauen, wie der magische FC gegen Sandhausen spielt. Ich bin ja – wie die meisten von Euch wissen – ein reiner Heimtäter, was das live- Anschauen angeht. Doch dieses Wochenende hatte ich etwas anderes zu tun.
Ein anderer Hamburger Sport wollte von mir unterstützt werden. Die Harbour Girls hatten internationale Konkurrenz zu Gast. Nicht ganz am Arsch der Welt (aber man kann ihn von hier fast sehen) in Othmarschen wurden in einer Turnhalle die Sportlerinnen empfangen.
Am Eingang gab es dann ein hübsches Armbändchen für die Teilnahme als Zuschauer. Eigentlich müsste nur noch ein Einhorn vorbeikommen um den Glitzerfaktor komplett zu machen. 🙂
Die Halle teilte sich auf in Haupttribühne und Gegengerade. Klar, dass ich direkt zur GG gegangen bin. Es war nur etwas irritierend, dass man hier ebenfalls sitzen soll. Macht ja nix. Man wird ja auch älter. Apropos: Netterweise werden die Regeln durch ein Begleitheft erklärt. Leider komm ich in ein Alter, wo das einfach nicht mehr so einfach zu lesen ist 🙂
Im Wesentlichen ist es das eigentlich schon. Wie im Football gibt es (auch körperlich) sehr unterschiedliche Rollen. Jammerer sind meist zierlich und flink und wollen eingfch nur losjagen.
Die „Blocker“ die dann in Menge das Pack bilden sind eher kräftig und machen ein böses Gesicht. So wie Quarterbacks. Zumindest solange das Spiel andauert.
Während des kompletten Turniers gab es exquisite Musik; Z.B. Madness und deutscher Punk: Eigentlich alles was was man als Zecke so gerne hört.
Vor dem Spiel kam von den beiden netten Kommentatorinnen die in irritierender, aber sympatischer Weise ständig – auch innerhalb des Satzes zwischen Englisch und Deutsch wechselten, die dringende Warnung die aufgemalte „Suicide Line“ nicht zu übertreten. Was gar nicht so falsch war, denn es scheint durchaus erlaubt zu sein, seinen Gegenspieler aus der Bahn zu kegeln. Nicht nur das, offensichtlich bekommt dafür die Weggekloppte eine Strafzeit. Vielleicht habe ich das auch einfach nicht richtig verstanden. Bei den Fachbegriffen kam ich nicht immer mit, aber eins weiß ich mittlerweile: „This is not a good time to give away a power jam“. Das scheints irgendwie nie zu sein. Zumindest gab es das des Öfteren zu hören 😉
Das Spiel besteht fast mehr aus Unterbrechungen, als aus Spiel. Es gibt sogar einen „wir müssen mal reden“ Modus, in dem beide Mannschaften ganz offiziell samt Trainer mit dem Schiri diskutieren. „Official Review“ schimpft sich das ganze dann. Die Schiris haben übrigens – wie die Spielerinnen – eigene Spitznamen. „Marty McFly“ hatte ebenso eine Pfeife im Mund wie der „Könich“.
Die Strafbank ist ein ständiger Begleiter der Teams. Auch wenn ich selten verstanden habe, warum die Spielerinnen die Bank besuchen mussten. (Abseits wars nicht). Vielleicht sind sie auch nur deshalb so oft zur Strafbank gefahren, um dabei den Zuschauern ein paar Rollschuhtricks zeigen zu können.
Für morgen gibt es übrigens noch Karten. Wer also Lust hat: Hin da.
Der Trainer war eigentlich schon immer am Millerntor. Meist auf der Gegengeraden knapp vor der Nordtribüne.
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